Mittwoch, 17. Dezember 2008

Weihnachten mit Optifast

Als ich das Optifast-52 Programm im Oktober begonnen habe war mir ja schon klar, dass die Fasten- bzw. Beutelphase bis Januar dauern würde. Aber so richtig habe ich mir da natürlich keine Gedanken gemacht, denn das war ja alles noch weit weg.

Allerdings ist jetzt Weihnachtszeit. Alle um mich rum, so ist zumindest mein Eindruck, haben die feinsten Leckereien (verglichen mit meinen Optifast-Beuteln) dabei und schlemmen ungehemmt, und zwar jeden Tag, zu jeder Zeit. So kommt es mir zumindest vor, natürlich entspricht das nicht dem realen Bild.

Heute Abend ist Weihnachtsfeier von meinem Job. Nunja. Auch wenn ich dort nichts essen kann, darf und auch gar nicht will, werde ich hingehen, denn die Feier besteht ja nicht nur aus Essen und Trinken, sondern auch aus geselligem Beisammensein und ich habe ja auch sonst nichts anderes vor.

Mittlerweile kann ich sehr gut damit umgehen, dass Leute um mich herum etwas Essen während ich entweder einen Tee trinke oder selber meine Optifast-Shakes trinke.

Allerdings ist Weihnachten immer noch eine Ausnahmesituation. Man gönnt sich, weil das ganze Jahr über ja gedarbt wurde (naja, nicht wirklich) zur Weihnachtszeit gerne auch etwas qualitativ höherwertige Lebensmittel, Feinkost, leckere Schokoladeprodukte und natürlich die ganze süßen und herzhaften Naschereien von Weihnachtsmarkt. 


Das ist ja alles schön und gut, aber für mich und viele aus meiner Optifast-Gruppe ist diese Zeit nicht gerade leicht. Man hat es ja immer vor Augen wenn man in die Innenstadt geht, oder in ein Kaufhaus, oder sonstwohin. Weihnachten ist Überall. Und damit auch die Verführung. Ich selber bin zwar nicht in Versuchung geraten, aber wenn man über den Weihnachtsmarkt läuft, durch den Supermakrt, oder eben sonstwo, dann steigen einem immer so feine und leckere Düfte in die Nase und bei mir endet dass dann meistens in Frust weil ich ja dem leckeren Duft in der Nase nicht den vermeintlich köstlichen Geschmack im Mund folgen lassen darf. Und das sorgt für schlechte Laune.

Zu diesem Thema haben wir uns diese Woche auch in der Optifast-Gruppe auseinandergesetzt. Zu einem richtigem Ergebnis, oder sagen wir besser einer allgemeingültigen Lösung, sind wir zwar nicht gekommen, aber immerhin haben wir uns ein paar Strategien überlegt, wie man der Weihnachtszeit (gilt natürlich auch für Ostern, oder sonstige Feste wo hemmungslos geschlemmt wird, zB Hochzeit, Familienfeiern oder Urlaub) ein Schnippchen schlagen kann. Wenn man das Optifast-Punkte-Programm macht kann man sich die Punkte unter der Woche aufsparen und dann eben an diesem einem speziellen Tag die aufgesparten Punkte zusätzlich essen (zumindest habe ich es so verstanden, wenn ich hier Quatsch erzähle, dann einfach als Kommentar korrigieren). Aber was machen Leute die noch in der Beutelphase bei Optifast sind?

Zum einem kann man versuchen die ganzen Verführungen zu meiden. Kein Weihnachtsmarkt, keine Weihnachtsfeier, kein Geburtstag, keine Hochzeit, gar nichts. Das macht sicherlich nicht nur depressiv, sonder auch einsam. Besser sei es, so unser Psychologe, hinzugehen, aber erst nachdem dort gegessen wurde. Ich stelle mir das ein wenig schwer vor, denn auch einer Hochzeit oder Familienfeier wird ja im Grunde ständig gegessen. Aber es ist eine Möglichkeit.

Eine andere Möglichkeit kann sein, sich die Optifast-Shakes mitzubringen und dann dort zu verzehren. So ist der Magen gefüllt, und man verpasst nichts, man sitzt also mit den Verwandten und Freunden zusammen.

Eine dritte Möglichkeit: Man geht zur Veranstaltung hin, aber sobald das Essen serviert wird, geht man eben mal kurz um den Block, oder einen Nebenraum (und nimmt dort seine Optifast-Shakes ein oder auch nicht), oder sonstwohin (nur eben weg vom Essen). Nach dem Essen gesellt man sich wieder dazu.

Ich weiss noch nicht genau welche dieser 3 Möglichkeiten ich wählen werde für die Weihnachtsfeier heute Abend aber ich gehe auf jeden Fall hin. 

Zum Abschluss möchte ich noch was zum Thema Essen im Allgemeinen sagen. Während der Beutelphase bei Optifast ernährt man sich 3 Monate nur von Eiweißpulver in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Und weil man eben 3 Monate nichts anderes als eben diese Eiweißpulver isst, wird die Vorstellung wie "richtiges" Essen schmeckt unendlich in den Himmel gelobt. Das merke ich immer wieder wenn ich mich mit meinem Optifast-Mitstreitern unterhalte. Da wird von den leckersten Burgern der Welt bei McDonald's oder dem besten Schnitzel erzählt, oder über das feinste Nudelgericht geschwärmt.

Das Problem was ich dabei habe ist nur, dass das Essen im Kopf besser schmeckt als auf der Zunge. Ein gutes Beispiel dafür sind Fertiggerichte. Die habe ich ja früher immer aus Faulheit gerne gemacht und gegessen. Das Bild auf der Packung ist mit dem Haufen Matsch den man später auf dem Teller hat nicht vergleichbar. Das Bild stimmt nicht mit der Realität überein. Geschmacklich ist das dann auch nicht so toll. Und ich glaube in der Fastenphase neigt man dazu, jedes Essen toller scheinen zu lassen als es wirklich ist.

Ein ähnliches Phänomen findet man ja auch wenn man mal längere Zeit in einer anderen Stadt wohnt. Die eigene Heimat wird dann in der Vorstellungskraft immer schöner und toller als sie im Grunde ist. Wenn man dann heimkommt und wieder im Alltag ist, dann wird einem das auch schnell klar.

Was ich damit sagen will ist folgendes. Auch wenn in der Weihnachtszeit alle um einen herum sich vermeintlich leckere Schlemmereien in den Mund schieben, so hat man doch am Ende nichts verpasst. Man hat ja schon einmal einen leckeren Gänsebraten, gebrannte Mandeln, feine Pralinen oder sonstwas in seinem Leben gegessen. Man verpasst da nichts! Und spätestens in einem Jahr kann man sich das eben auch wieder gönnen (natürlich nach dem Puntkesystem). Also einfach nur durchhalten und Kopf hoch!

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Warum es in letzter Zeit so still war in meinem Optifast Blog

Vielen Dank an Mike für den Kommentar, das hat mir einen kleinen Ruck gegeben hier endlich wieder was zu schreiben. Der letzte Beitrag war vor über einem Monat und das ist natürlich schon eine viel zu lange Zeit her. Ich habe dieses Optifast-Blog ja gestartet um quasi regelmässig über meine Fortschritte zu berichten.

Es gibt natürlich einen guten Grund, warum ich in letzter Zeit nichts geschrieben habe, dazu aber später mehr. Keine Sorge, ich bin immer noch beim Optifast-52 Programm und habe in der Zwischenzeit auch unglaubliche 25 Kilo abgenommen! Das ist für mich immer noch unbegreifbar, vor allem, weil ich jede Woche ein paar Kilo zusätzlich verliere.

Um das Ganze noch mal zu verdeutlichen: Mein Anfangsgewicht waren 137kg bei 1,85 Körpergröße mit einem BMI (Body Mass Index) von 40. Jetzt wiege ich 112kg und mein BMI ist bei 32. Mein Blutdruck ist auch fast normal, ich kann mich wohl auch demnächst ganz von meinem Blutdrucksenker Ramipril verabschieden. Mit Optifast habe ich bis jetzt mehr Gewicht verloren als mit all meinen Diäten (oder Diätversuchen) vorher zusammengenommen. Was für ein Wahnsinn!

Ich bin sehr glücklich, dass ich mit Optifast keine Probleme habe. In unserer Gruppe sind nicht alle so froh wie ich. Auch sie haben einen großen Gewichtsverlust hinbekommen, klagen aber manchmal über Kopfschmerzen oder sonstige körperliche Beschwerden. Welche genau, weiss ich nicht. Das Besprechen die mit dem Arzt und sagen mir natürlich nicht alles. Ich glaube auch, dass einige heimlich noch was Essen, aber ich kann das nicht belegen und es gehört auch nicht hierher. Ich will nicht über meine Kollegen lästern, sondern eben zeigen, dass es nicht bei allen so rund läuft und es auch Probleme geben kann. Ich finde das sehr schade, aber der enorme Gewichtsverlust bei Optifast in der Fastenphase ist ja auch für den Körper eine Belastung und nicht jeder verträgt es gleich gut.


Ich freue mich jedenfalls sehr und gehe regelmässig zum Sport ins Fitnesscenter. Dort gehe ich am liebsten auf das Laufband. Das hätte ich mir vor ein paar Monaten (sogar Wochen) überhaupt nicht zugetraut. Es ist für mich unglaublich (um nicht zu sagen unvorstellbar) wie sich mein Leben durch den Gewichtsverlust gedreht hat. Obendrein hilft mir der Sport enorm beim Stress abbauen. Und Stress hatte ich in letzter Zeit sehr, sehr viel.


Vor einem knappen Monat haben meine Freundin und ich uns getrennt. Die Gründe gehören nicht hierher, obwohl dieses Blog ja anonym ist und mich niemand wirklich durch meine aufgeschriebenen Beiträge indetifizieren könnte (glaube ich zumindest). Aber das ist mir dann zu privat um das alles aufzuschreiben. Jedenfalls war das - und ist es immer noch - eine harte Zeit.

Ich habe für mich feststellen können, dass ich ein emotionaler Esstyp bin. Also esse ich bei Ärger, Stress, Trauer und so weiter. So habe ich mir über Jahre hinweg einen Fettpanzer angefressen. Die Versuchung nach der Trennung ein Stück Trost im Essen zu finden war dementsprechend groß und es hat mich sehr sehr viel Überwindung gekostet diesem inneren Drang nicht nachzugeben. Ich habe mich mit meinem Problem dann auch dem Optifast Psychologen anvertraut und einige Strategien entwickelt, die ich benutzt habe um mich vom Gedanken Essen zu wollen (als Trost) abzulenken. Das hat auch ganz gut geklappt und darauf bin ich sehr stolz. Allerdings habe ich mich dann anderweitig gehen lassen, auf der Arbeit lief es dann natürlich nicht so gut (zu spät kommen, unentschuldigt fehlen, Termine nicht einhalten, etc.). Dafür habe ich dann auch eine Abmahnung kassiert. Naja. Ich hätte mich wohl krank schreiben lassen sollen. Jedenfalls bin ich über dieses Tief was ich hatte doch recht schnell raus gekommen und jetzt ist mein Leben wieder geregelt. Und da war Sport auch sehr gut. Das kann ich jedem nur empfehlen. Bei Stress Sport treiben und einfach nur Laufen, Laufen, Laufen.

Aber in meinem Leben gibt es natürlich auch positive Entwicklungen. Abgesehen von dem Gewichtsverlust der mich super motiviert, fällt natürlich auch den Menschen um mich rum auf, wieviel Gewicht ich verloren habe. Es tut gut, von Leuten darauf angesprochen zu werden. Manche fangen erst ein wenig schüchtern zu fragen an, den bei einem Gewichstverlust von 25 Kilo in so kurzer Zeit könnte es ja auch an einer schweren Krankheit liegen dass ich soviel abgenommen habe. Jedenfalls freut es mich, dass auch Leute aus meinem Umfeld es toll finden dass ich abgenommen habe. Ein paar Kollegen habe ich auch schon auf Optifast selber neugierig gemacht. Ein Kollege war sogar dabei der momentan selber mit Modifast (der Optifast Variante aus der Apotheke) abnimmt. Bisher 8 Kilo!

Also, in Zukunft werde ich wieder regelmässig hier schreiben, denn wie eingangs geschrieben, will ich ja über meine Fortschritte hier schreiben. Ich hoffe, dieses kleine Update hat den letzten Monat gut zusammengefasst damit alle wieder auf den neuesten Stand gekommen sind.